Das Kulturreservat Klippan in Göteborg

Das Kulturreservat Klippan gehört mit zu den ältesten Teilen Göteborgs, wobei die Ruinen des Schlosses Älvsborg auf jeden Fall bis zum 14. Jahrhundert zurückreichen und in diesem Teil Göteborgs um diese Zeit bereits eine Werft existierte und zur Gründungszeit der heutigen Stadt Göteborg am Flussufer der Hafen für alle größeren Schiffe lag. Bereits vor dem 14. Jahrhundert, und bis zum Frieden von Roskilde, lag hier die einzige direkte und zollfreie Meeresverbindung Schwedens, ein Teil Schwedens der gerade einmal 30 Kilometer breit war, flankiert von Norwegen und Dänemark, die beide gerne die Flussmündung ihrem eignen Reich eingegliedert hätten.
 
Die Größezeit Klippans begann dann Mitte des 18. Jahrhunderts, als hier die Schiffe der Ostindiengesellschaft anlegten und im Sjömagasinet ihre Waren lagerten bevor diese mit kleinen Booten in die Stadt innerhalb des Wallgrabens transportiert werden konnten. Auch die Ankerschmiede, die heute für Konferenzen genutzt wird, sowie ein rotes Gebäude, das ursprüngliche Lager, zeugen noch aus dieser Zeit.

Das Kulturreservat Klippan
Foto: Herbert Kårlin

Nur ein halbes Jahrhundert später begann sich dann hier ein bedeutendes Industriegebiet nach englischem Muster zu bilden. Die Reste des Zuckerbruches, jene der ehemaligen Porterbrauerei mit zahlreichen Nebengebäuden der beiden Unternehmen und das gigantische Bierfass sind bis heute als Zeugen aus dieser Glanzzeit des Kulturreservats Klippan zu betrachten.
 
Unter David Carnegie entwickelte sich dann die Industrie Klippan so bedeutend dass der Unternehmer um seine industriellen Gebäude auch Wohnungen für Arbeiter, die Kirche Sankta Birgitta, eine Schule, eine Kneipe, eine Krankenstube und anderes mehr errichtete. Mehrere dieser Gebäude sind bis heute erhalten. Wie an manch anderen Stellen Schwedens entstand auf diese Weise ein vorbildliches Arbeitergebiet, das selbst über ein Bad verfügte.
 
Zur jüngsten Geschichte Klippans gehören dann jedoch auch die imposante Älvsborgbrücke, die Reste des Fährverbindung zwischen den beiden Ufern des Flusses, die Kunsthalle Röda Sten und die Bootsbrücke mit den unter Denkmalschutz stehenden Veteranbooten, die ebenfalls einen Besuch wert sind und einen Blick auf das frühere Zollgebäude bieten.
 
Wenn man nur 200 Meter vom Sjömagasinet, dem früheren Lagerhaus der Ostindienkompanie, Richtung Meeresmündung zurücklegt, hat man auch einen guten Blick auf die modernen Hafenanlagen Göteborgs und die neue Festung Älvsborg, die nur kurze Zeit vor dem Frieden von Roskilde gebaut wurde und, nach dem Rückzug der Dänen und Norweger, keinerlei Verteidigungsfunktion mehr hatte.
 
Bei einem Bummel durch das Kulturreservat Klippan kann ein Stadtführer mit vielen Geschichten über 2000 Jahre Geschichte zum Leben erwecken und jedem Besucher ein einmaliges Erlebnis bieten.

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